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Schwarzer Schnee, schwarze Erde, schwarze Socken*

 


 

Mittlerweile sind Antonia, ich und unser Ford Fiesta bereits 1 Woche in Island unterwegs und haben schon einiges erlebt. Unter der strahlenden fast-Mitternachtssonne landeten wir in Kevlavik und konnten bereits am ersten Tag dem Geysir Strokkur bei seinen Eruptionen im 5-Minuten-Takt zuschauen. Daraufhin wurden wir etwas übermütig und fuhren ins Hochland nach Landmannalaugar über eine üble Schotterstrasse, die eigentlich nur für Jeeps geeignet ist, und unseren Adrenalinspiegel mächtig nach oben trieb;-)
Von Landmannalaugar wollten wir nach Thorsmörk wandern, ein 4-Tage-Trek über die Berge, vorbei an brodelnden heißen Quellen, Gletschern und Vulkanen, über Lavafelder und durch schwarze Sandwüsten. Viele Opfer mussten wir bringen, um diese tollen Landschaften zu geniessen: die erste Nacht schliefen wir im Auto, da die Hütte voll war (ich wiederhole: wir fahren mit einem Ford Fiesta), die zweite Nacht verbrachten wir in einer Berghütte, die noch tief im Schnee lag, so dass es kein fliessend Wasser gab und wir uns mit Schnee waschen und damit kochen mussten. In der zweiten Hütte am hübschen Aftavatn gab es dann bereits Wasser aus der Leitung, wir mussten es nur noch in Eimern in die Küche tragen, und der Hüttenwart der 3. Hütte hatte soeben die warmen Duschen für die Saison errichtet - er wurde von der weiblichen Fraktion der Wanderer sogleich zum Helden erkoren. In der letzten Hütte gab es dann den ultimativen Luxus, nämlich einen Shop, wo man Schokolade und Bier kaufen konnte;-)
Der Weg war nicht so schwer, aber teilweise hart, da das Wetter in Island ziemlich unberechenbar ist (natürlich Regen, aber auch Sandsturm) und die Wanderwege ein bisschen abenteuerlicher verlaufen als daheim: z.b. durch eine eeeeewig lange Sandwüste, oder durch reissende Gletscherflüsse (Antonia machte die Erfahrung, dass Gamaschen nicht vor nassen Füßen schützen, wenn das Wasser über die Knie kommt). Wir machten auch die leidige Erfahrung, dass man Wollsocken ("die ultimativen wandersocken", meint Antonia) nicht zu nahe vor den Gasofen hängen sollte, weil das Brandlöcher gibt, und ich stellte fest, dass eine kalte Dusche nach den heißen Quellen zu einem argen Schnupfen führt. Somit sind wir also nach 4 Tagen viel weiser wieder in die Zivilisation zurückgekehrt und stürzten uns auf Pizza, Salat und Shampoo (nein, letzteres haben wir nicht verzehrt;-)
Mittlerweile befinden wir uns in den Ostfjorden. Heute mussten wir unsere Wanderung zu den Ausläufern des Vatnajökull wegen Regens abbrechen, bewunderten dann aber eine Stunde später bei Sonnenschein die großen Eisberge auf dem Jökulsarlon. Hier in Berunes geniessen wir nun den Ausblick auf Schafe, Fjorde und die weissverschneiten Berge. Im Süden und im Hochland liegt auch noch massig Schnee, dort ist er aber grau, weil der Grimsvötn im Frühjahr alles eingeäschert hat.
Morgen geht es weiter Richtung Myvatn, wo wir den Mücken den Garaus machen wollen;-)
Herzliche Grüße aus dem schönen Island

*title credits: Antonia

 

 

Fotoalbum Oslo - Husavik

Kommentare

  1. Hallo Eisland. Da sieht man aktuell ja nur Baustellen oder - wenn frei gegeben - lediglich Pisten für Allradfahrzeuge: http://www.vegagerdin.is/umferd-og-faerd/faerd-og-astand/faerd-og-vedur/faerd-um-allt-land/island1.html
    Freie Fahrt voraus!
    Bei wieviel Grad Minus fliegen die Mücken eigentlich nicht mehr? ;o)

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