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Schon 2 Tage unter den Rädern

 


 

Hallo miteinander,

Ruth und ich sind am Sonntag nach einiger Aufregung beim Einpacken der Bikes am Flughafen gut in Korfu gelandet, und auch unsere Bikes haben es fast ohne Kratzer geschafft! So sind wir erleichtert und mit einem Grinsen auf dem Gesicht in die Stadt gefahren, wo wir nach einigem Herumkurven auch unser Hotel gefunden haben. Gestern morgen haben wir Korfu bereits wieder verlassen und sind mit der Fähre ans Festland nach Igoumenitsa gefahren. Nun hiess es aufsteigen und pedalen! Zum Glück für unsere Waedli haben wir uns im letzten Moment für die Route entlang der Kueste entschieden, statt zuerst in die Berge nach Meteora zu fahren, denn angesichts der hohen Berge, welche sich hinter Igoumenitsa auftürmten, wurde uns ganz anders. Auch entlang der Küste ging es ordentlich auf und ab, und beim zweiten Aufstieg hatte ich bereits den ersten Durchhänger (wohl auch, weil Ruth mich abgehängt hatte). Nach einem feinen Picknick am Strassenrand (frische Kirschen und Aprikosen tun der Radlermoral gut!) rafften wir uns nochmals auf und fuhren schon bald eine rasante Abfahrt nach Syvota hinunter. Dort waren wir in so guter Stimmung, dass wir spontan beschlossen, noch weiterzufahren. Nachdem wir uns einen Saft und einen offerierten Kaffeeschnaps genehmigt hatten, ging es weiter, entlang der wunderbaren jonischen Küste. Zwar regnete es zwischendurch, aber die Sonne kam immer wieder raus, und wenigstens sind die Temperaturen hier angenehm warm, super zum Velofahren. Den letzten Aufstieg nach Perdika, unserem Tagesziel, war dann aber doch noch hart, auch wenn uns die griechischen Autofahrer alle fröhlich zuhupten. Wir geben zu, dass wir die letzten paar Kilometer dann geschoben haben, seufz... Trotz sparsamem Gepäck ist es eben doch anders zum Fahren, wenn die Packtaschen einem am liebsten wieder den Berg runterziehen würden.
Perdika liegt auf einem Berg und hat eine tolle Aussicht, ist aber jetzt in der Vorsaison noch ziemlich ausgestorben, so dass sich die Zimmersuche nicht ganz einfach gestaltete. Nach ein paar Telefonen des Barkeepers am Dorfplatz fanden wir dann aber ein sehr nettes Zimmer. Leider kann man das vom Nachtessen nicht behaupten, daher hoffen wir heute Abend auf etwas mehr Substanz und etwas weniger Knorpel am Fleisch.
Heute morgen sind wir noch weiter in die Berge gefahren, zwar streng, aber wunderschön. Tief unten strahlt tiefblau das Meer, und wir fahren durch uralte Olivenhaine, überall riecht es super nach wilder Pfefferminze, der Ginster und Oleander blüht überall, und die wenigen Leute, denen wir begegnen grüssen freundlich (und starren uns ungläubig nach, was dem Ego gut tut).
Zur Mittagspause entschlossen wir uns für einen spontanen Abstecher zu einer Burg, die natürlich auf einem seeehr steilen Hügel stand, so dass wir unsere Brötchen hart verdienen mussten. Die dunklen Gänge, die wilde Schildkröte und die tolle Aussicht waren es wert - vor allem aber die rasante Abfahrt hinunter nach Parga, gebremst nur von einer Ziegenherde auf der Strasse.
Jetzt sitzen wir hier am wunderschönen Strand, geniessen einen verdienten Drink und lassen die Seele baumeln. Hier werden wir 2 Nächte bleiben und morgen einen Tagesausflug ohne Gepäck machen, bevor es dann weiter der Küste entlang Richtung Süden geht.
Die Griechen machen bisher einen sehr netten Eindruck, alle wollen ein paar Sätze mit uns reden (was etwas schwierig ist, da der Griechisch-Wortschatz-Führer im Flugzeug liegengeblieben ist, gell Ruth!), offerieren uns immer irgendwelche Shots oder Kuchen, was uns natuerlich gefällt. Wir können ja auch ungehemmt schlemmen, wenn wir uns mit dem Velo fortbewegen :-) Abgesehen von gestern Abend ist das Essen auch sonst ganz gut, der Kaffee ist stark und das Bier trinkbar. Was will man mehr?
Machts gut, liebe Grüsse,
Kathrin

 

 

 

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