Regen, Regen, Regen

 

 

Dobri den,

es regnet immer noch (oder eben: nur einmal) in Ekaterinburg, und zwar von der Seite. Mittlerweile werden wir besser darin, die Riesenpfützen auf den Strassen zu durchqueren, ohne uns bis über beide Ohren einzusauen. Die Abwasserschächte von Ekaterinburg werden mit den Wassermassen nicht recht fertig, und in den Spurrillen auf der Strasse sammeln sich daher spektakuläre Seen, die dann auch spektakulaere Wasserfontaenen produzieren, wenn die Russen mit Karacho durchfetzen und wir uns mal wieder mit Hechtsprung in Sicherheit bringen, um nicht nassgespritzt zu werden. Besonders an der Hauptkreuzung, wo wir leider täglich mehrmals vorbei müssen, ist Akrobatik gefragt. Da wir uns die Strassennamen schlecht merken können, orientieren wir uns daher eben an "Kreuzung mit Pfütze".

Gestern haben wir dann trotzdem noch dem Regen getrotzt und uns die Stadt angeschaut. Wir haben erfolgreich eines der ulkigen, altmodischen Trams bestiegen und sind auch am rechten Ort ausgestiegen. In der hübschen Einkaufsstrasse haben wir uns ins Getümmel gestürzt und später, als der Regen wieder zunahm, sogar mit Händen, Füssen und ein paar Russisch-Brocken ein Kino ausfindig gemacht. Leider lief weder Ice Age noch Harry Potter (dessen Handlung wir noch hätten nachvollziehen können), deshalb mussten wir mit einer schrecklichen Hollywoodschnulze vorlieb nehmen ("mit Metiu Mekhonehi und Tschenifer Garner" - da vollsynchronisiert, musste am Anfang des Films ein Sprecher alle Namen der Schauspieler, Regisseur, Titel des Films, etc. vorlesen, weil die ja nicht in kyrillischen Buchstaben auf der Leinwand erschienen, sehr witzig, v.a. wenn im Hintergrund schon der Film anfängt zu laufen, mit seinen eigenen Dialogen). Es war aber auch mal interessant, einen Film zu schauen, wo man kein Wort versteht, v.a. wenn die Handlung sehr vorhersehbar ist. Da werden unendlich lange Dialoge geschwatzt, obwohl man schon lange "verstanden" hat, worum's geht, und man möchte am liebsten rufen, "OK, wir habens begriffen, sie hat's sicher auch begriffen, du willst sie heiraten, nun mach schon!" Viel unnötiges Blablabla, also. Obwohl wir am Schluss etwas unsicher waren, ob nun die Mutter des Hauptdarstellers gestorben war oder nicht, und ob er seine Schwiegermutter angegrapscht hat, oder nur ein älteres Model. Tja, wir haben nun unsere eigenen Theorien... Dafür sassen wir bestimmt im kleinsten Kino der Welt (mehr Fernsehraum als Kino) und die Klimaanlage tönte auch so, als stünde die Popcornmaschine gleich neben uns :-)

Hier noch ein paar Fotos von Ekaterinburg:

Ekaterinburg

und hier noch ein paar Fotos von unserem letzten Tag in Moskau, wo wir im Park der entledigten Sowjet-Statuen waren und uns die Zeit vertrieben...

Moskau III

Ruth hat hier auch noch ihre Moskau-Fotos hochgeladen:

http://picasaweb.google.ru/FotosvonRuth/Moskau#

Liebe Grüsse, bis in Sibirien!!
Kathrin