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Vulkanwanderung und heisse Quellen

 


 

Hola todos,

es regnet wieder einmal (Surprise, surprise) und ich lege daher einen faulen Internet-Kaffeetrinken-heisse-Quellen-Tag ein, anstatt wie geplant mit dem Mountainbike in der Gegend rumzudüsen. Gestern hatte ich dafür Glück und erhaschte einen recht sonnigen Tag, als ich an den Hängen des Vulkans Tungurahua herumwanderte (jedoch blieb mir die Aussicht auf den Vulkan verwehrt). Für einen steilen Aufstieg wurde ich mit vielen Blumen, Schmetterlingen und einer tollen Aussicht nach unten auf Baños belohnt (nach oben wars leider wolkig). Der Wanderweg führte durch kleine Weiler und an fruchtbaren Aeckern vorbei. Obwohl der Tungurahua seit Jahren auf Gefahrenstufe Gelb (es gibt noch Orange und Rot) steht, 2006 dann auch ausbrach, und die einzige Verbindungsstrasse unter einer Schlammlawine begrub, leben die Leute hier frischfrölich an seinen Hängen und denken nicht daran, dieses fruchtbare Fleckchen Erde zu verlassen. Baños' Reiseagenturen organisieren denn auch Nachtfahrten zum Aussichtspunkt, zu dem ich gestern hochgewandert bin, um den Vulkan Lava und Asche spucken sehen. Irgendwie ist es schon etwas verrückt, dass es hier niemanden zu stören scheint, dass alles innert Kürze in die Luft gehen könnte, im Gegenteil, Baños ist extrem touristisch und auch sehr beliebt bei den Ecuadorianern für einen Wochenendausflug.
Auf dem Rückweg zurück ins Tal traf ich auch viele Bäuerinnen auf dem Heimweg von den Feldern, alle neugierig, woher ich denn komme, und so hielt ich fast ständig ein Schwätzchen mit irgendwem, während meine Knie vom steilen Abstieg zu schlottern begannen. Für ein ziemlich langes Wegstück wurde ich von einer netten Bäuerin und ihren 2 Hunden begleitet, was mich sehr freute, da diese mich sofort in ihr "Rudel" aufnahmen und mich sehr effizient von allen andern Kläffern schützten. Nachdem ich nämlich in Otavalo bereits zum 2. Mal auf dieser Reise ein zerfetztes Hosenbein flicken musste (es war natürlich wieder die gute Hose, aber das andere Hosenbein), habe ich langsam genug von südamerikanischen "Wachhunden", die keinem Ruf ihres Herrn/Frauchen folgen.
Zur Belohnung für eine anstrengende Wanderung setzte ich mich abends dann in die seeeeeehr heissen Quellen, die der Tungurahua aufheizt. Es gibt nix Schöneres, als in einem heissen, dampfendem Pool zu sitzen, während es langsam Nacht wird in den Bergen und gleich dahinter ein Wasserfall plätschert, der einem nach 3 Minuten im Pool denken lässt: "Ich muss mal...". Was das für Konsequenzen auf die Wasserqualität hat, wenn ich mir vorstelle, mit wie viel weniger beherrschten Zeitgenossen ich das Becken teilte, will ich lieber nicht wissen. Allerdings soll das vulkanische Thermalbad sehr heilende Kraefte besitzen, was dies wohl wettmacht (und im Gegensatz zum Thermalbad in Aguas Calientes, Peru, roch es hier nicht nach Pipi). Jedenfalls habe ich heute keinen Muskelkater, und meinen Augen gehts auch wieder viel besser (das liegt aber vielleicht auch an den Augentropfen der Apotheke;-). Zwar habe ich immer noch einen "Panda"-Look, allerdings in Rottönen (sprich: rote Augen, und rote, da verbrannte Haut, um die Augen), jedoch mache ich nicht mehr länger Voldemort Konkurrenz, wie das gestern noch der Fall war (rotleuchtende Augen sind definitiv nicht mein Look, weswegen ich ihn auch den ganzen Tag bis Sonnenuntergang hinter der Sonnenbrille verhüllte), und habe wieder den "Durchblick". Soll mir eine Lehre sein, meine Sonnenbrille an mich zu ketten, dass ich sie nie mehr vergesse.
Hier noch die Fotos von meiner Wanderung gestern:

Fotoalbum Baños


Liebe Grüsse,
Kathrin

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