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Das Wasser steigt - mit Rückenwind entlang der Donau durch Ungarn


Nachdem wir triefend in Bratislava eintrafen und aussahen (und vermutlich auch rochen) wie zwei begossene Pudel, war ein Pausentag angesagt. 


So machten wir trotz Regen eine Stadtführung, welche sehr interessant war. Bratislava hat zwar nicht so eine grosse Altstadt wie Prag, aber es gibt in der slowakischen Hauptstadt einige Kuriositäten zu sehen, zum Beispiel eine Kanonenkugel, welche noch aus Napoleons Zeiten in der Mauer eines alten Stadthauses steckt. Auch bietet sie einige herrliche Anekdoten: etwa, dass im selben Gebäude die schwersten Verbrecher, die Waffenkammer und die Schätze der Stadt verwahrt wurden. Schlau! Oder die Geschichte der Festung: sie hielt dem Ansturm der osmanischen, mongolischen, ungarischen und was weiss ich wie vielen Streitkräften statt, wurde dann aber versehentlich bei Restaurierungsarbeiten von betrunkenen Italienern abgefackelt. Es war fast so tragisch, wie wenn die Slowakei heutzutage beim Eishockey verliert. Aber nur fast.






Am nächsten Morgen schien zum Glück wieder die Sonne, so dass wir weiterfahren konnten Richtung Ungarn. Wir wollten dem Donauradweg folgen und genossen prächtigen Rückenwind. Innert kürzester Zeit segelten wir über die Grenze durch ungarische Dörfer und Felder. Wunderschöne Blumen am Straßenrand sowie mehrere Störche zum Greifen nah versüssten uns den Tag. Und natürlich leckeres Eis:-) 






Mit 100km war es ein langer Tag im Sattel, wir verfuhren uns noch kurz vor Feierabend irgendwo zwischen Schnellstraße und Waldweg, und wir hatten die Donau seit dem frühen Morgen nicht mehr gesehen. Auch am nächsten Tag erblickten wir sie erst nachmittags. Da war sie dann schon irgendwie grösser als am Tag vorher. Und nasser. Am Abend trafen wir in Esztergom ein und erfuhren, dass bald ein Jahrhunderthochwasser ansteht...





Wir genossen dennoch die schöne Stadt mit ihrer fantastischen Basilika hoch über der Donau. Es ist nach dem Petersdom und der St Pauls Kathedrale die grösste Kirche Europas. 





Doch der Wind blies uns unaufhörlich weiter der Donau entlang. Nun stand der Radweg bereits unter Wasser, also folgten wir der Strasse durchs Donauknie bei Visegrad und genossen einen ruhigen Abend auf dem Camping in Szentendre, einer hübschen Kleinstadt. Mittlerweile sind wir die letzten Gäste hier, alle andern sind schon abgereist. Doch unser Bungalow steht auf Stelzen und bis morgen soll es noch keine nassen Füße geben. Bis dahin werden wir in Budapest sein und hoffen, dass sie viele Sandsäcke haben:-)

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