Direkt zum Hauptbereich

Mit wackeligen Knien auf der Sonnenpyramide


 

 

Hallo miteinander,

heute hat es mich bereits aus der Megapolis herausgezogen aufs Land, genauer zur dritthöchsten Pyramide der Welt in Teotihuacan, der Sonnenpyramide. 2 Stunden Metro und Busfahrt durch Mexico Citys nicht enden wollenden Vororte führte mich zu dieser beeindruckenden Stätte der Azteken (Irrtum vorbehalten).
Nun hiess es Hut und Sonnenbrille auf, und Treppensteigen... Offenbar war es nicht nur bei den Inkas so, dass alles Gute möglichst weit von oben kommt und daher die heiligsten Bauten dem Himmel entgegenstreben sollten. Dazu kamen mal wieder Treppenstufen, die so steil und hoch waren, dass man sich fragt, ob dieses Volk gigantisch gross war. Hechelnd erklomm ich die 284 Stufen der Sonnenpyramide und wurde mit einem gewaltigen Ausblick auf die Strasse der Toten belohnt, die den ganzen Komplex zweiteilt und über 2 km lang ist. Am anderen Ende erhob sich mayestätisch die Mondpyramide, und links und rechts davon Dutzende von andern, kleineren Pyramiden. Die Beine von der 70m hohen Pyramide baumelnd, sass ich also auf der Sonnenpyramide in der Sonne, ass zur Stärkung eine halbe Tafel Schweizer Schoggi und schaute den andern Besuchern zu, wie sie sich ebenfalls mit den Stufen abkämpften. Ich muss schon sagen, Hut ab vor den Ladies, die dies sogar in High Heels versuchen! Es geht doch nix über eine kleine Herausforderung.
Auf dem Heimweg habe ich dann auch herausgefunden, wie sich Sardinen in der Büchse wohl fühlen müssen, denn die U-Bahn war so voll, dass ich nicht wirklich daran glaubte, dass ich da noch reinpassen würde. Nichts da, die Polizei (jetzt ist mir auch klar, wieso die so zahlreich in den Metrostationen rumhängen) quetscht jede(n) noch rein, obs nun geht oder nicht. Da heisst es einfach Bauch einziehen und Luft anhalten bis zur nächsten Station, wo es dann noch etwas schlimmer wurde... Irgendwann kam dann mein Stopp, und da ich mittlerweile so weit in den Wagen hineingedrängt worden war, ging nun das Theater in umgekehrter Richtung los. Erst noch zögernd (Disculpe, perdon) versuchte ich mir einen Weg nach draussen zu bahnen, doch bald ahmte ich die Mexikaner nach und teilte verzweifelt mit den Ellbogen nach links und rechts aus, um nach draussen und an die frische Luft (Frische Luft! und das in Mexiko City!) zu kommen.
Mittlerweile sitze ich wieder einigermassen erholt auf meiner coolen Dachterasse und geniesse den frühen Abend. Von der Plaza her tönt höllischer Lärm, offenbar wurde nun die Eisbahn eingeweiht (gestern war sie noch geschlossen), und die Trommler und Tänzer in aztekischen Kostümen sind sich auch total am verausgaben (siehe Fotos).
Aber aus der Distanz ist die Menschenmasse ja ganz geniessbar...
So, nun will ich euch nicht länger die Fotos vorenthalten von gestern und heute: Mexico City und Teotihuacan.

Fotoalbum Mexico City / Teotihuacan


Morgen fahre ich Richtung Süden nach Oaxaca (sprich uachagga), einer hübschen Kolonialstadt mit scheinbar tollen Wandermöglichkeiten in den Dörfern der Umgebung. Und zum Pazifik ist es dann auch nicht mehr weit...

Also, bis bald aus Oaxaca, hend e schöne Sunntig obe,
Kathrin

Kommentare