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Bolivien, Land der Extreme


Hola amigas y amigos,

seit über 2 Wochen sind wir schon in Bolivien und haben bereits jede Menge erlebt. Doch hier erst Mal der Bericht von unseren letzten Wochen in Argentinien:

Als wir Cafayate verlassen wollten, machte mir mein Hinterreifen einen mächtigen Strich durch die Rechnung - kaum losgefahren, explodierte er in voller Fahrt mit einem mächtigen BANG! Ich eierte an den Strassenrand und versuchte, den Schaden zu flicken, um wenigstens bis Salta fahren zu können, doch keine Chance: der Pneu war hin. Also zurück nach Cafayate, und am nächsten Tag, mit einem neuen Billigreifen "Hecho en Argentina" wieder auf die Strasse. Wir durchfuhren während 2 Tagen die wunderschöne Felsschlucht "Quebrada de las Conchas". Die Felsen leuchteten in allen Farben und präsentierten sich in allen Formen. Traumhafte Ausblicke! Am ersten Abend konnten wir in einem Indianerdorf hinter der Schule zelten, am zweiten in einem alten Kolonialstädtchen auf dem Fussballplatz. An diesem Tag feierte ich auch meinen 10'000sten Radelkilometer, what a feeling! Nach so viel Wüste, Felsen und wenig Vegetation machten wir einen Abstecher zum Stausee Corral de Cabra - welch eine Wohltat fürs Auge, mal wieder einen See und grüne Bäume zu sehen! Am nächsten Tag erreichten wir Salta, wo Sven seinen neuen Pass abholen konnte. Die neue Kreditkarte war jedoch noch nicht eingetroffen, und Sven hatte sich, um die Zeit zu überbrücken, einen neuen Challenge in den Kopf gesetzt: die Überquerung des Abra del Acay per Fahrrad, der höchste Strassenpass von Argentinien. Ich strich gleich von Anfang die Segel, war mir doch eher nach Erholung zumute. Ein bisschen Andenluft schnuppern vor dem bolivianischen Antiplano wollte ich aber doch auch, also mietete ich mir einen knallroten VW Gol und begleitete Sven als Support Vehicle. Super! Endlich mal nur den rechten Fuss bewegen müssen, wenn es bergauf geht! ;-) Sven musste trotzdem auf mich warten, wenigstens am ersten Tag, bis ich aus dem Gewirr von Grossstadt raus gefunden hatte. Danach fuhr ich jeweils voraus und genoss es, in der Sonne zu sitzen, in meinem Buch zu lesen und auf Sven zu warten, Sandwiches vorzubereiten, Kaffee zu kochen... prima Job! Wir fuhren über San Antonio de los Cobres, einer hässlichen Minenstadt, zum Abra del Acay auf fast 5000m hoch. Der letzte Tag war nur noch Schotter und Sandpiste, sowohl der Zorro (so hatte ich das Auto getauft) als auch Sven mussten sich den Berg hoch kämpfen, aber wenigstens musste ich das Auto nicht schieben, uff ;-)
Endlich oben angelangt, wurden wir mit einem gigantischen Ausblick auf die 5000er und 6000er der Anden belohnt. Die Abfahrt war dann jedoch alles andere als eine Belohnung - auf der andern Seite des Bergs ging die Strasse viel schlechter weiter, tiefer Sand, fiese Abgründe und riesige Steine auf der Strasse.  Das Velo wurde ins Auto geladen und los gings. Oh wei, oh wei... Es war noch abenteuerlicher als Antonia's und meine Fahrt nach Landmannalaugar auf Island. Zudem standen auch noch einige Flussdurchquerungen an. Wir können stolz behaupten, dass der VW Gol diese 4x4-Passagen toll gemeistert hat! Wir waren dafuer ziemlich am Zittern...  Wir brauchten über 4 Stunden für die 100km nach Cachi und kamen erst im Dunkeln an. Dafür konnten wir den Aufgang eines tollen Vollmondes über dem engen Flusstal beobachten.
In Cachi gönnten wir uns einen Ruhetag und besichtigten das schöne Dorf und Umgebung. Am nächsten Tag ging es dann nochmals über einen Pass, durch den Kaktusnationalpark Las Cordones und dann runter, runter, runter ins Tal – endlich doch noch die wohlverdiente Abfahrt für Sven! Unten im Tal kamen wir in eine bewaldete, grüne Schlucht, wo wir  spontan beschlossen, zu campen, obwohl es sehr kalt war. Am nächsten Tag fuhren wir zurück nach Salta. Obwohl ich diese Runde nur mit dem Auto gefahren bin, war es dennoch eines der Highlights unserer Tour durch Argentinien.
Mittlerweile war auch Svens Kreditkarte eingetroffen, und somit – offiziell wieder deutscher Staatsbürger und flüssig – konnten wir uns auf den Weg Richtung Grenze machen. Auf dem Weg dorthin fuhren wir durch die Quebrada de Humahuaca, ein UNESCO-Weltkulturerbe, nicht nur für ihre schönen bunten Felsen, sondern auch für die traditionellen Andendörfer mit ihren schmucken Plazas und Kirchen. Wir mussten jedoch dazu von 1000 auf 3600m hoch fahren, und ich hatte trotz der Fahrradpause keine Energie mehr. Die Beine wollten nicht mehr in die Pedale treten, der Hintern war es leid, und meine Stimmung war, trotz der wunderbaren Landschaft am Boden. So legte ich den grossen Teil der Strecke im Bus zurück. Auch stellte ich fest, dass die Reiselust nicht mehr vorhanden war, ich konnte mich nicht mehr für Neues begeistern. Dieses Gefühl hatte mich schon einige Wochen begleitet. Der Überfall und die herbstliche Kälte in Argentinien hatten sicher das Ihre dazu beigetragen. So beschlossen Sven und ich, ab Cusco nachhause zu fliegen und unsere Reise dorthin mit Bus und Zug abzukürzen, damit wir noch etwas den Sommer zuhause geniessen können. Am letzten Abend in Argentinien buchten wir unseren Rückflug nach Frankfurt, wo wir am 3. August landen. Damit war eine wichtige Entscheidung gefallen und es gab uns die nötige Motivation, das Hochland trotz der eisigen Kälte noch zu geniessen.
Nach fast 2 Monaten verliessen wir Argentinien, dass uns viele Hochs und Tiefs beschert hat und überquerten in La Quiaca die Grenze nach Villazon, Bolivien. Hier stiegen wir in den Zug nach Uyuni am Rande des weltgrössten Salzsees. Endlich wieder Zugfahren! Das Verladen der Räder und des Gepäcks war auch hier etwas bürokratisch, aber schliesslich sassen wir auf unseren Plätzen und liessen eine tolle Hochlandlandschaft, unterbrochen von Serpentinen in eine Schlucht hinunter, an uns vorbeiziehen. Bald wurde es Nacht (und eisig kalt im voll beheizten Zug) und wir trafen kurz nach Mitternacht in Uyuni ein. Bei der eisigen Kälte fackelten wir nicht lange und nahmen das erste Hotel, doch im ungeheizten Zimmer war es nur wenig wärmer als draussen (immerhin ging kein eisiger Wind...). Am nächsten Morgen suchten wir uns daher als erstes ein geheiztes Hotelzimmer;-) Wir hatten schon von einigen Radfahrern gehört, die zu den farbigen Lagunen und dem Salzsee geradelt sind, doch bei den tiefen Nachttemperaturen (bis minus 30 Grad) und den holprigen Jeeptracks (von Strassen kann man da nicht mehr reden) wollten wir uns dies nicht per Fahrrad zumuten.  So machten wir das, was die andern Touris auch tun: sie buchen eine 3-taegige Jeeptour zu den Lagunen.
Am nächsten Morgen ging es los, zusammen mit zwei Schweizern aus Genf und einem deutschen Pärchen aus Heidelberg. Zunächst fuhren wir zur Laguna Colorada, einer blutrot gefärbten Lagune, dank der in ihr enthaltenen Algen und Sedimente. Wir brauchten den ganzen Tag, um dort hinzukommen, vorbei an einsamen Dörfern mitten im Nirgendwo, Vicuñas, Quinoafeldern (jedoch bereits abgeerntet), weissen Lagunen, wo Borax abgebaut wird. Genau zu Sonnenuntergang erblickten wir dann die farbige Lagune mit ihren vielen Flamingos – was für ein tolles Bild! Wir knipsten wie die Wilden, bis das Licht weg war. Im Refugio angekommen, hiess es alles anziehen, was wir dabei hatten, und heissen Tee trinken, denn es war noch viel kälter als in Uyuni. Domingo, unser Fahrer und Guide, meinte, es wären minus 30 Grad, zusammen mit dem eisigen Wind fühlte es sich jedenfalls sehr unwirtlich an. Zwar konnten wir einen tollen Sternenhimmel bewundern, doch bereits nach 2 Minuten war man so durchgefroren, dass der Überlebenstrieb die Schönheit des Himmelszeltes überragte und wir wieder nach drinnen eilten. Mit einer deftigen warmen Mahlzeit im Bauch, einer heissen Bettflasche am Po, im Schlafsack und unter zahlreichen Decken eingekuschelt, konnte ich dennoch gut schlafen. Am nächsten Morgen fuhren wir in aller Frühe los, um die Geysire von Sol de Mañana auf fast 5000m zu besuchen. Hier fauchte die Erde, überall dampfte und brodelte es, Schwefelgeruch hing in der Luft. Der warme Dampf wärmte auch schön auf, denn am Morgen war es im Jeep noch sehr kalt. Als nächstes fuhren wir zu heissen Quellen – ah, wie wunderbar! Sie waren wirklich schön heiss, so dass es sich gut darin aushalten liess. Wieder aus dem Wasser zu kommen, war dann schon recht brutal... Auf dem Weg zur Laguna Verde schneite es plötzlich und die Sicht vernebelte sich. Da die Sonne nicht direkt auf die Lagune schien, leuchtete sie leider nicht so grün wie auf den Postkarten, aber es war trotzdem ein schöner Anblick. Auf dem Weg zum Salar, dem Salzsee, kamen wir noch an zahlreichen weiteren Lagunen mit Flamingos vorbei, auch am berühmten Piedra de Arbol (der steinerne Baum) und an der Salvador-Dali-Wüste. In der Ferne erblickten wir den Vulkan Ollague. Schon bald kam der Salar de Chiguana in Sicht, an dessen Rand wir übernachten würden. Er ist nicht so strahlend weiss wie der Salar de Uyuni, aber dennoch ein toller Anblick, insbesondere mit den majestätischen Bergriesen rundherum, viele von ihnen über 6000m hoch.  Die zweite Nacht verbrachten wir in einem Refugio, welches fast vollständig aus Salz gebaut war. Sehr heimelig!
Am nächsten Morgen stand dann der grosse Höhepunkt an: der Salar de Uyuni. Nach einer Besichtigung von Korallen-Höhlen am Rand des Salars fuhren wir schliesslich auf die gleissend weisse Ebene. Es ist schon ein sehr besonderes Gefühl! Man hat den Eindruck, man stehe auf einem riesigen gefrorenen See. Rundherum nichts als Weiss, nur am Horizont ein paar Vulkane, die vom Flimmern des Salzsees zu schweben scheinen. Wir hielten mitten auf der Salzfläche an, um ein paar Fotos zu schiessen. Hier kann man tolle Illusionsfotos schiessen, dazu müsst ihr euch die Bilder anschauen. Es war jedenfalls ein grosser Spass. Danach fuhren wir zur Isla Incahuasi, eine Insel voller Kakteen mitten im Salzsee. Man kann auf ihren höchsten Punkt steigen und hat einen tollen Rundblick. Ich genoss jede Minute auf dem Salzsee, es war ein grosser Traum von mir gewesen, diese Landschaft auf dieser Reise noch zu erreichen. Es hat mich nicht enttäuscht. Leider mussten wir weiter, der Fluch einer jeden Tourgesellschaft. Sven und ich beschlossen jedoch, am nächsten Tag nochmals zurückzukommen mit den Velos und wenigstens ein paar km auf den Salzsee zu fahren. Zwar mussten wir dafür ein paar holprige Wellblechpisten in Kauf nehmen, doch es war ein noch viel erhabeneres Gefühl, mit Freddy über die weisse Ebene zu rauschen als im Jeep. Wir fuhren ca. 15 km auf den See und hielten ein Picknick mitten im Weiss. Auf dem Rückweg wollten wir einen „direkten“ Weg nach Uyuni fahren, doch leider ist die Orientierung auf dem Salzsee etwas schwierig ohne GPS, daher landeten wir etwas im „Sumpf“ am Rande des Salars, hier war die Salzschicht nämlich nicht fest, sondern eine zähe Pampe, in die die Räder gnadenlos einsanken. Also schieben... zum Glueck hatten wir recht gut navigiert und kamen tatsächlich nahe von Uyuni raus, so dass wir wenigstens nicht mehr allzu lange über die Wellblechpiste mussten.
Nach diesem Highlight gelüstete es uns wieder etwas nach Stadt und Kultur, daher machten wir noch einen Abstecher nach Potosi, der höchsten Stadt der Welt auf fast 4100m, berühmt für ihre Silberminen. Vor hunderten Jahren war dies die reichste Stadt Südamerikas und finanzierte hauptsächlich die spanische Krone. Mittlerweile ist es vorbei mit dem Silberwahn, obwohl immer noch fleissig gebuddelt wird in den Minen. Zurückgeblieben ist eine der schönsten Kolonialstädte Südamerikas. Trotz dem harschen Klima strahlt sie viel Wärme aus, auch dank der bunten Häuser und reich verzierten Kirchen.
Nun war es aber langsam genug mit der Kälte und den kargen Hochebenen, wir sehnten uns nach Wald und Sommer. Am schnellsten kann man dies von La Paz aus erreichen. Also ab in den nächsten Nachtbus und hin. In La Paz fanden wir auch wieder alles – z.B. einen Kameraflicker (yep – meine ist mal wieder kaputt, zum Glück hat Sven sich mittlerweile eine neue gekauft). Sven liess sich eine neue John Lennon Brille machen und wir genossen den Trubel auf den steilen Strassen von La Paz. Diese Stadt hat uns sehr positiv überrascht, wir hatten sie uns hässlich und chaotisch vorgestellt, wie die meisten Grossstädte. La Paz bietet aber viele schöne Ecken. Wir spazierten durch die engen Gassen, wo Hexereimittel und Heilkräuter verkauft werden, genossen einen tollen Sonnenuntergang im Stadtpark und ein leckeres libanesisches Nachtessen in der Altstadt, inklusive Wasserpfeife mit Schoggigeschmack! Doch nun waren wir definitiv reif für den Dschungel – also nichts wie runter in die Yungas! So heisst die Gegend an den Flanken der Anden, wo diese ins Amazonasbecken runterstürzen. Es ist immer noch bergig, doch das Klima tropischfeucht, es wachsen Orchideen und es hat Nebelwälder. Die Strasse, welche dorthin führt, hat internationalen Ruhm erlangt als „Camino de la muerte“, oder Todesstrasse, weil prozentual am meisten Unfälle (weltweit) auf diesem Strassenabschnitt passierten, bis vor wenigen Jahren eine neue Strasse gebaut wurde, die nun geteert und viel sicherer ist. Die alte Strasse, die sich vom Pass La Cumbre auf 4600m nach Yolosa auf 1100m runterschlängelt, ist sehr eng (nur einspurig), geschottert, und führt immer nah am Abgrund vorbei. 3500 Höhenmeter Abfahrt, dass lassen sich nur wenige Biker entgehen! Mittlerweile ist dies eine sehr kommerzielle Tagestour, mit dem Mountainbike nach unten zu fahren, und sich dann vom Bus wieder hochchauffieren zu lassen. Wir wollten es jedoch auf unseren eigenen Rädern versuchen, inklusive unserem Gepäck. Auf den Pass hochfahren liessen wir uns dann doch, denn aus der Stadt da hochpedalen wäre wegen dem vielen Verkehr sehr anstrengend gewesen. Von dort konnten wir es sausen lassen für die ersten 30 km, diese waren noch geteert. Dann kam der Abzweiger zur alten Todesstrasse, und ab nun ging es nur noch holpernd auf einer steinigen Schotterpiste weiter. Hinzu kam, dass wir plötzlich im dichten Nebel fuhren, der aus dem Tal hochwaberte. Es war fast ein wenig unheimlich und entsprechend respekteinflössend. So fuhren wir langsam die Strasse runter, um nicht ins Schleudern zu kommen und in den Abgrund zu stürzen. Die Vegetation war fantastisch, der Abhang ob und unter der Strasse mit dichtem grünem Moos, Farnen und tropischen Pflanzen bewachsen.  Teilweise rauschten kleine Wasserfälle direkt auf die Strasse, so steil war es – Talfahrt inklusive kalter Dusche! Hin und wieder riss die Nebeldecke auf und gewährte uns einen Blick aufs tiefe Tal und die nicht enden wollende Strasse, die sich wie ein schmales Band an den steilen Hängen hinzog. Nach ein paar Stunden begann es zu regnen – zum ersten Mal seit Monaten mussten wir die Regenkleider wieder auspacken! Doch zum Glück liess der Regen bald nach, und als die Sonne durchdrückte, fühlten wir zum ersten Mal die tropische Wärme. Innert Minuten stieg das Thermometer am Tacho von 12 auf 20 Grad, cool! Schliesslich kam noch ein warmer Wind dazu, so dass wir im Nu wieder trocken waren. Dennoch war es eine anstrengende Abfahrt, oft mussten wir im Stehen fahren, um unsere Hintern zu schonen, und die Hände krampften sich langsam vom vielen Bremsen (ganz zu schweigen von den Bremsscheiben ;-)
Endlich, endlich unten angelangt, waren wir zu erschöpft, um noch nach Coroico, unserem eigentlichen Tagesziel weiterzufahren, denn dazu hätten wir noch 8 km und fast 700 Höhenmeter über Kopfsteinpflaster (!) hochfahren müssen. So fanden wir bei Atila, einem ausgewanderten Ungaren, ein Plätzchen zum Zelten im Garten. Sein Sohn Adam kochte uns ein tolles Pasta- und Salatbuffet, und wir erfuhren von den beiden viel über ihr Unternehmen (sie haben ein Restaurant, wo sie die müden Downhillbiker am Fusse des Berges bekochen, bevor diese wieder in den Bus nach La Paz steigen), die Umgebung und Bolivien. Mit einem prima Radlerfrühstück gestärkt konnten wir am nächsten Morgen das Kopfsteinpflaster nach Coroico in Angriff nehmen (ehrlich gesagt, habe ich fast alles geschoben, es war so streng!). Coroico ist das Wochenendausflugsziel der Städter aus La Paz und liegt auf einer Terasse des Berges Uchumachi, mit fantastischer Aussicht auf die grünen Hänge der Yungas, die Todesstrasse und dahinter die 5000er der Cordillera. Hier fanden wir ein tolles Cabana bei Gianni aus dem Thurgau und seiner Frau Ninfa aus La Paz. Die beiden haben sich hier niedergelassen, bieten ein paar Cabanas an, backen Vollkornbrot, welches sie uns zum Frühstück servierten (was für eine tolle Abwechslung!) und führen ein Vegi-Restaurant (mit kreativer Röschti!!) und einer leckeren Heladeria (Eisbude). Falls ihr mal nach Bolivien kommt und einfach eine Woche in absoluter Ruhe, mitten in einem tropischen Garten voller Kolibris und Mandarinenbäumen (die Früchte fallen einem praktisch in den Mund), abhängen wollt, können wir die Villa Bonita in Coroico sehr empfehlen. Während Sven ein bisschen gearbeitet hat, verschlang ich zwei Bücher, hing faul in der Hängematte rum und genoss das tolle, milde Klima. Zwar machten uns die Moskitos fast rasend, aber wäre es gar zu paradiesisch gewesen, wären wir wohl geblieben. Wir wanderten auch einen Tag auf den Cerro Uchumachi, und trafen auch noch zwei deutsche Radler wieder, die wir in Uyuni getroffen hatten, als sie gerade salz- und schlammverkrustet von der Lagunen- und Salartour per Fahrrad in unserem Hotel eintrudelten. Die zwei genossen ebenfalls das süsse Nichtstun und tranken ein paar kühle Bierchen mit uns im hiesigen Pub.
Heute war es an der Zeit, wieder nach La Paz zurückzukehren, denn bis Macchu Pichu sind es doch noch ein paar hundert Kilometer. Sven wollte unbedingt wieder hochfahren (zur Erinnerung, es waren 3500 Höhenmeter ;-). Ich habe mir die Hörner schon genug abgestossen auf dieser Reise und bin mit Freddy und unserem Gepäck in den Shuttle nach La Paz gestiegen.  Hier sitze ich nun und warte auf Sven, der hoffentlich mittlerweile bald dem Cumbre entgegenhechelt.
Übermorgen wollen wir weiter zum Titicacasee, nach Cusco und Machu Pichu. Und von dort dann nach Hause! Bis dahin gibt es aber hoffentlich noch was zu berichten, also bis zum naechsten Mal...

Hasta luego,
Kathrin

PS. Fotos folgen bald!

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