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Roadtrip to Vegas!

 


 

Da wir sehr zügig vorangekommen waren mit den Rädern und Ruth noch eine Woche Ferien hatte, beschlossen wir, noch einen Roadtrip anzuhängen und verliessen the City of Angels schon am nächsten Tag wieder, diesmal auf vier Rädern. Las Vegas, City of Lights, rief uns!
Zunächst ging es jedoch in die Berge zu den Alabama Hills, wo viele Western gedreht wurden, und sehr schöne Steinformationen die Gegend verzaubern. Danach hiess es Futter besorgen, Wasser und Tank auffüllen, denn zwischen uns und Vegas lag das Death Valley, berüchtigt für seine extremen Temperaturen, seine karge Schönheit und den tiefsten Punkt der USA. Kurz vor Einfahrt ins Tal des Todes erblickten wir noch einen herzigen Koyoten mit riesigen Ohren, welcher uns vom Strassenrand anstarrte. Danach ging es über einen Pass und dann runter, runter, runter bis unter Meereshöhe auf Minus 80 Meter nach Furnace Creek. Die Landschaft wurde karger, felsiger, auch Sanddünen tauchten mal kurz auf. Dann ging die Sonne unter, und wir mussten im Dunkeln einen geeigneten Zeltplatz auf dem gigantischen Campground in Furnace Creek suchen, gar nicht so einfach, wenn frau die Hand vor den Augen kaum sehen kann! Ausserdem gilt es, lärmige Wohnmobile zu meiden (die haben immer ihre Generatoren am rattern). Schliesslich fanden wir ein Plätzchen und grillten unsere Würstchen und Marshmallows (letztere schmeckten mir jedenfalls einiges besser als die lahmen Würste). Am nächsten Morgen fuhren wir noch nach Badwater, dem definitiv tiefsten Punkt, einem Salzsee, wo wir uns mit Trickfotos vergnügten, die mehr oder weniger gelangen. Es ist also nicht so einfach, wie es immer ausschaut! Ruth hat noch ein paar bessere als ich gemacht, auf die müsst ihr euch noch etwas gedulden.
Am Abend hiess es dann Gas geben, wieder die Berge hoch und endlich im Dunkeln das Lichtermeer von Las Vegas erblicken! Die stressige Fahrt auf den Strip, wo wir unser Hotel ausgesucht hatten, wurde belohnt mit zweimal Umfallen bis Paris, einmal Umfallen bis New York. Eine bessere Lage für ein Hotel gibts ja wohl nicht :-) Las Vegas ist nicht nach meinem Geschmack, aber man muss es einfach erlebt haben, sonst kann man sich dies trotz Bekanntheit aus Film und Fernsehen nicht vorstellen. Die Kasinos mit ihren Slotmachines sind einfach gigantisch und die einarmigen Banditen reihen sich endlose Hotelhallen entlang, man kann sich glatt darin verirren. Nur um draussen ins nächste Kasino zu gehen, wo sich das Bild wiederholt. Ich knausrige hab nix verspielt, aber Ruth hat sich am Roulette versucht, doch oh Schreck, der Einsatz liegt bei mindestens 10 Dollar, auch wenn ein einzelner Chip nur 1 Dollar kostet! Genau gleich verhält es sich mit den Pennyslots, wo man angeblich für einen Penny spielen kann, aber irgendwie ziehts einem doch immer gleich 50 cents ab... Tja, die Bank gewinnt halt immer. Traurig sind die Gestalten, welche einfach nur vor den (mittlerweile vollautomatischen) einarmigen Banditen sitzen, 100 Dollar reinlassen, und dann einfach nur pausenlos auf den Knopf drücken (welcher nun die Funktion des Hebelarms übernommen hat), bis die 100 Dollar weg sind. Die vielen naked girls, welche einem auf der Strasse von irgendwelchen Männern angeboten werden (auf Flyern, versteht sich, die girls stehen nicht naked auf der Strasse :-), sind auch etwas frustrierend. Nicht einer hat nackte Männer angeboten! Naja, die Chippendales waren in der Stadt, aber dafür muss frau ja nicht nach Vegas. Dafür haben wir ein leckeres Steak gegessen und sind zu Ehren von Halloween noch in den Frightdome gegangen, einem Vergnügungspark im Dunkeln, mit Geisterbahnen und allen möglichen von Achterbahnen, sehr beliebt bei Teenies, wie sich herausstellte. Ruth und ich waren mit Abstand die Ältesten, doch dies tat unserem Spass wenig Abbruch. Die langen Warteschlangen waren dafür eher frustrierend. Und ein paar komische Gestalten im gruseligsten Halloweenkostüm, welche uns erschreckten, hatte es auch...
Wir liessen die Spielerstadt bald hinter uns und fuhren ins Valley of Fire, dem Worte nicht gerecht werden, schaut euch die Fotos an. Pünktlich zum Sonnenuntergang standen wir auf der "Wave", einem wunderbar rotweiss gestreiften Felsen, und genossen das Farbenspiel.
Auf dem Rückweg nach LA machten wir noch einen Abstecher zum Joshua Tree Nationalpark, der uns mit andern Felsformationen und kurligen Yuccabaeumen verzauberte. Dafür erlebten wir hier auch einen ziemlichen Schreck, denn irgendwie schaffte es Ruth, mitten in der Wueste, unsern Autoschlüssel im Auto einzuschliessen. Kein Handyempfang, und das Trinkwasser im Auto eingeschlossen.... Panik! Zum Glück waren wir auf einem Parkplatz eines Aussichtspunkts, so dass uns bald ein anderer Tourist zuhilfe kam, und uns zeigte, wie man bei einem Auto die geschlossenen Fensterscheiben runterzwängt. Zum Glück hatten wir ein Auto mit Fenstern, welche man noch kurbeln muss!! So einfach geht dies also, Frau braucht nur etwas männliche Muskelkraft für die ersten paar Zentimeter, danach gehts ganz leicht... jedenfalls bei unserem "Schätzli", wie wir unsern himmelblauen Hyundai getauft hatten. Uff!
Und schon war unser Roadtrip zuende, Ruth fuhr gekonnt über 50 km Freeways durch Los Angeles zur Autorückgabe (kein Vergnügen, in dieser Stadt Auto zu fahren!). Da wir auf unserer Radreise einige Rollercoaster verpasst hatten, beschlossen wir, dies noch nachzuholen und einen Tag in den Universal Studios zu verbringen. Es war sehr unterhaltsam, nicht nur die Bahnen (Simpson-Ride, Mummy-Ride, Jurassic-Parc-Ride, Shrek-Experience...), sondern auch die amüsante Studio-Tour, wo wir Special Effects vorgeführt bekamen und durchs Set von Desperate Housewives fahren durften. Abends schlenderten wir noch durch Hollywood und traten auf den Sternen von einigen Stars herum. Johnny Depp haben wir leider nicht gefunden.
Gestern war es dann leider schon wieder so weit, und Ruth musste abreisen. Jetzt blase ich ein bisschen Trübsal, denn sie hat auch das schöne Wetter mitgenommen: hier regnet es, und im Grand Canyon, wo ich morgen hinfahre, schneit es... Aber mal schauen, in der Wüste kommt die Sonne ja in der Regel rasch wieder :-)
Machets guet, herzliche Grüsse aus LA

Fotoalbum Roadtrip L.A. to Vegas

Kommentare

  1. Es haut mich immer wieder um, was du alles erlebst.
    Genieß das Erlebnis Grand Canyon, du bist zwar sicherlich mittlerweile schwer zu beeindrucken, aber der erste Blick in den Canyon wird auch dich vom Hocker /Sattel reissen.
    Gruß, Matthias

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